Abgeschickt von Werner2 am 21 Maerz, 2005 um 19:26:47:
Antwort auf: Re: Versicherungsschutz HIV+ von Gisbert Sachs am 21 Maerz, 2005 um 16:09:03:
Holländische Gesellschaften wollen künftig das AIDS-Risiko zu erschwinglichen Preisen versichern. Dies gab der Sprecher des holländischen Versicherungsverbandes bekannt. Dabei handele es sich um eine Weltpremiere, berichtete die Süddeutsche Zeitung. Bisher sei auch international keine Versicherung bereit gewesen, HIV-Infizierten bezahlbare Policen zu verkaufen. Eine niederländische Studie hatte gezeigt, dass die Lebenserwartung von HIV-Infizierten in etwa der von Diabetikern entspricht. Das gilt für solche Patienten, die eine Aids-Standardtherapie erfolgreich absolviert und niemals Drogen gespritzt haben.
Versicherungskunden, die diese Voraussetzungen erfüllen, müssen in Zukunft nur zwei- bis dreimal mehr als Gesunde zahlen. Bislang lagen die Prämien für HIV-Infizierte beim zehn- bis 20-fachen des Normaltarifs. Dies gilt nach Angaben des holländischen Verbandssprechers für Risiko-Lebensversicherungen. Die deutschen Versicherungsgesellschaften reagierten sehr zurückhaltend auf die Neuigkeiten aus Holland. Eine Sprecherin des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sagte gegenüber der Süddeutschen, der GDV werde keine Empfehlung zur Versicherung des AIDS-Risikos abgeben: "Hier geht es um die Kalkulation von Risiken, und das ist ureigenste Sache jedes einzelnen Unternehmens." Bisher war es undenkbar, dass das Leben von HIV-infizierten Menschen zu leistbaren Preisen versicherbar ist. Holländische Finanzriesen, wie z.B. ING gehen dazu über, HIV-Infizierten Lebensversicherungen zu erschwinglichen Prämien anzubieten. Die Versicherungskunden müssen nachweisen, dass sie die Aids-Standardtherapie erfolgreich absolviert haben. Und sie dürfen nicht drogenabhängig gewesen sein.